Bernhard Grzimek war ein renommierter deutscher Zoo-Direktor, Zoologe, Autor, Herausgeber und engagierter Umweltschützer. Sein Lebenswerk hat einen unauslöschlichen Eindruck auf das Nachkriegs-Westdeutschland und die weltweite Naturschutzbewegung hinterlassen.
Frühe Jahre und Ausbildung
Bernhard Grzimek wurde am 24. April 1909 in Neisse (Nysa), Preußisch Schlesien, als Sohn von Paul Franz Constantin Grzimek, einem Rechtsanwalt und Notar, und Margarete Margot Wanke geboren. Seine schulische Laufbahn begann 1928 mit dem Studium der Tiermedizin, zunächst in Leipzig und später in Berlin, wo er 1933 seinen Doktortitel erwarb. Im Jahr 1930 heiratete er Hildegard Prüfer, und das Paar hatte drei Söhne: Rochus, Michael und einen adoptierten Sohn namens Thomas.
Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Während des Zweiten Weltkriegs diente Grzimek als Tierarzt in der Wehrmacht und arbeitete für das Reichsernährungsministerium des Dritten Reichs in Berlin. Seine mutige Tat, versteckten Juden Nahrungsmittel zu liefern, führte zu Gestapo-Razzien in seiner Berliner Wohnung Anfang 1945.
Er floh nach Frankfurt, das von der US-Armee besetzt war, und wurde dort zum Polizeichef ernannt, lehnte die Position jedoch ab. 1947 wurde er der NSDAP-Mitgliedschaft beschuldigt, was er jedoch bestritt und was zu seiner Entfernung aus dem Frankfurter Zoo und einem Entnazifizierungsverfahren führte. Schließlich wurde er wieder eingestellt, musste jedoch aufgrund seiner NSDAP-Kandidatur eine Geldstrafe zahlen.
Zoodirektor und Umweltschützer
Bernhard Grzimeks herausragendste Leistung erfolgte als Direktor des Frankfurter Zoologischen Gartens, eine Position, die er am 1. Mai 1945 übernahm. Trotz der Verwüstung des Zoos und des schwindenden Tierbestands verhinderte er dessen dauerhafte Schließung und wandelte ihn in einen der größten zoologischen Gärten Deutschlands um. Seine charismatische Führung, verbunden mit Veranstaltungen und Attraktionen, brachte den Zoo beim Publikum in Verruf und sicherte die notwendigen Genehmigungen, um ihn offen zu halten.
Grzimek war auch über vierzig Jahre lang Präsident der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft. Diese Gesellschaft, ähnlich wie ihre Pendants in London und New York, führte Naturschutzprojekte in Deutschland und im Ausland an. Ihr bekanntestes Projekt bleibt die Erhaltungsbemühungen im Serengeti-Ökosystem in Tansania, Ostafrika.
1954 gründete er die Bildagentur Okapia, die sich auf Wissenschaft, Tiere und Natur spezialisiert hat und heute von seinem Enkel Christian Bernhard Grzimek geleitet wird.
Bernhard Grzimeks Tod
Bernhard Grzimek verstarb 1987 in Frankfurt am Main, während er eine Zirkusvorstellung mit einer Gruppe von Kindern besuchte. Seine Asche wurde gemäß seinen Wünschen nach Tansania transportiert und neben seinem Sohn Michael am Ngorongoro-Krater beigesetzt. Sein Engagement für den Naturschutz, das Schreiben und die Advocacy inspiriert auch weiterhin zukünftige Generationen dazu, unsere natürliche Welt zu schützen und zu bewahren.
Vermächtnis
Die bedeutenden Beiträge von Bernhard Grzimek umfassen auch das Bearbeiten und Schreiben von Artikeln für die “Grzimeks Tierleben Enzyklopädie”. Diese monumentale Enzyklopädie des Tierlebens wurde in 13 Bänden veröffentlicht und wurde zu einem Standardreferenzwerk. Seine klare, überzeugende Prosa, reichhaltige Illustrationen und seine tiefe Sorge um den Artenschutz inspirieren auch weiterhin und bilden die Grundlage für die Bildung zukünftiger Generationen von Tierliebhabern.
Bernhard Grzimeks Einfluss auf die Welt des Naturschutzes und der Zoologie bleibt tiefgreifend und unterstreicht die Bedeutung der Erhaltung unserer vielfältigen Ökosysteme und der darin lebenden Kreaturen.
Referenzen
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_Grzimek
https://fzs.org/en/about-us/history/bernhard-grzimek/